Logbuch: Wir schreiben den 06.09.2025.
Noch genau eine Woche bis zu meinem sportlichen Großereignis in diesem Jahr – dem Bodensee-Radmarathon (225 km, 1500 hm) am 13.09.2025! Wow, dass ich das wirklich mache…
Schon seit vielen Jahren möchte ich daran teilnehmen, hatte es aber nie geschafft. Das hatte vielfältige und einige vorgeschobene Gründe, aber alles lief irgendwie auf den einen großen Grund hinaus: Ich war nicht bereit mehrere tausend Euro in ein neues Rennrad und das nötige Zubehör zu investieren. Punkt. (Und ja, die Couch war auch ziemlich überzeugend – ein harter Gegner.)

Jetzt stehe ich aber doch vor diesem großartigen Event und freue mich riesig darauf. In diesem Blog, dem dazugehörigen Youtube-Kanal und weiteren Social-Media-Kanälen wie Instagram möchte ich dich mitnehmen auf meine spannende Reise vom Couch Potato, der immer mal wieder mit dem Sport anfangen wollte, aber es nie richtig geschafft hat… bis hoffentlich nächste Woche zum Finisher eines Radmarathons… und darüber hinaus!
Doch der Reihe nach
In meiner Kindheit bin ich das erste Mal mit dem aktiven Radsport in Berührung gekommen. Mit 12 Jahren bin ich in einen Radsportverein eingetreten und mit 13 Jahren dann meine ersten Radrennen gefahren. Es sind über die Jahre einige zusammengekommen. Mein letztes Radrennen bin ich dann mit 28 Jahren gefahren. Zugegeben, dazwischen waren ein paar meiner wilden Jahre mit Rauchen, Party und was so dazugehört. Aber auch diese Zeit hatte ein Ende… ich weiß noch genau…
Logbuch: Wir schreiben den 03.09.1998
Ich habe damals meine letzte Zigarette geraucht. Auch das habe ich dem Radsport zu verdanken. Kurz zuvor hatte ich mir von meinem ersten selbst verdienten Gesellengehalt ein neues Rennrad gekauft und ich wollte an diesem Tag abends nach der Arbeit noch etwas trainieren fahren. Da es schon spät war, bin ich ziemlich schnell losgefahren und habe es gerade mal zum Nachbarort und zurück geschafft.
Geradelte 6 Kilometer an dem Tag – meine Lunge war danach, ich sag mal, beleidigt. (Wäre damals Strava schon am Start gewesen, hätte ich den Titel ‘Local Legend im Lichter-Ausschießen’ mit Sicherheit abgeräumt.)
Jedenfalls, mir tat die Lunge richtig weh, sodass ich bis zum nächsten Morgen keine Zigarette mehr anfassen wollte. Na ja, und das hatte dann meinen Ehrgeiz geweckt, dass ich testen wollte, wie lange ich es ohne Zigarette aushalte: Nun seit dem 03.09.1998, ihr könnt selbst rechnen…

Logbuch: Wir schreiben das Jahr 2004
Irgendwann kamen dann Studium, Familie und Kinder, sodass für den Radsport keine Zeit mehr übrig war. Jedenfalls habe ich mir das so eingebildet.
Nach all den Verpflichtungen war die Motivation, mich von der Couch zu lösen, dann doch eher gering. Hinzu kam dann auch noch ein berufsbedingter Umzug von Heidelberg nach Friedrichshafen an den Bodensee; von einem großartigen Radsport-Trainingsgebiet in ein anderes; vom Odenwald Richtung Hegau, Allgäu, Alpen. Das wusste ich damals aber noch nicht zu schätzen, das war ja meine radsportlose Zeit.
Um den Kreis zum Bodensee-Radmarathon zu schliessen, möchte ich hier noch kurz erwähnen, dass einmal im Jahr über den ganzen Tag verteilt eine riesige Horde an schwitzenden Rennradlern mit Rückennummern an unserem Haus vorbeigerast sind. Es hat etwas gedauert, bis ich herausfand, dass es sich dabei um Teilnehmer des Bodensee-Radmarathons handeln musste. Keine 800 Meter von zuhause entfernt war damals ein Kontrollposten in Ailingen. Das wäre doch ideal zum Starten gewesen. Aber, wie schon erwähnt, war ich nicht bereit so hohe Investitionen in den Wiedereinstieg zu tätigen.
Und was hat sich geändert?
Gute Frage, denn die Rennräder sind jetzt auch nicht günstiger geworden und irgendwie braucht es trotzdem diese hohe Investition am Anfang, oder nicht? Und damit meine ich nicht nur das Rad. Dazu kommt ja noch die weitere Ausrüstung wie Fahrradcomputer, Klamotten, Helm, Schuhe, vielleicht Leistungsmesser, Smart Trainer für die regnerischen Tage etc. (Vielleicht mache ich mir mal die Mühe und stelle alle diese Investitionen tabellarisch zur Verfügung.)
Also raus damit: Was genau ist jetzt anders?
Die Kurzfassung: Businessbike
Ich arbeite bei einem international agierenden IT-Dienstleister mit Hauptsitz in den Niederlanden und einer Niederlassung unter anderem in München. Jetzt bietet mein Arbeitgeber ein, wie ich finde, sehr attraktives Angebot an: Businessbike. Ich muss zugeben, zu Anfang hatte ich das überhaupt nicht in Betracht gezogen. Irgendwie dachte ich erfahren zu haben, dass der Neupreis eines Rades für uns auf 4000 EUR gedeckelt wäre. Für ein Rennrad schon knapp bemessen, wie ich finde. Als mich dann aber ein Kollege dazu angesprochen hatte, haben wir uns das spaßhalber mal genauer angeschaut und festgestellt, dass es diese Deckelung gar nicht gibt. Damit war mein Gedankenkarussell angestoßen und kräftig am Rotieren. Mit all den Gedanken und Träumen bin ich dann auf einen meiner besten Freunde, früheren Radsportkollegen und inzwischen Radhändler zugegangen und habe auch ihn zu Businessbike befragt. Es klang alles top und im Handumdrehen, hatte ich die ersten Rennradkataloge in der Hand (danke, Marco!).

Der Rest war dann schnell erledigt: abklären mit meinem Chef, ob es vielleicht doch diese ominöse Neupreisdeckelung gibt, und Kataloge wälzen.
Um es kurz zu halten: Das Fahrrad und einiges an Zubehör lease ich über Businessbike, den Rest habe ich dann ganz normal gekauft, was noch teuer genug war. Jeder erfahrene Radsportler wird mir hier zustimmen können.
Warum der Bodensee-Radmarathon
Das weiß ich noch, ich und meine große Klappe.
Logbuch: Wir schreiben den 08.03.2025
Ich hatte mich bei Marco und Katja (Marcos besserer Hälfte) für ein Wochenende eingeladen, um das Thema Businessbike zu besprechen. Und da wir uns schon länger nicht mehr wirklich gesehen hatten, wurde das ein feuchtfröhlicher Abend. Wir hatten uns die Rennradkataloge angeschaut, über neueste Technik im Radsport und über unsere Anekdoten aus früheren Rennfahrerzeiten unterhalten; wie immer mega lustig. Vielleicht traue ich mich mal diese Anekdoten auch zu teilen… (Schreibt gerne in die Kommentare, ob euch das interessiert.)
Dann war es so weit: Irgendwie kam das Gespräch auf meinen anstehenden 50. Geburtstag: der 24.04.2025, der mitten in die Osterferien fiel. Katja meinte, ich solle doch ihren Mann ein paar Tage mit an den Bodensee nehmen und zur Feier meines 50. Geburtstags eine Bodenseeumrundung in Etappen mit dem Rennrad planen. Eigentlich war das ja eine super Idee, Marco war kurz abwesend, konnte also nicht widersprechen. Also nach dem ich-weiß-nicht-wievielten Schnaps war das dann per Handschlag zwischen Katja und mir abgemacht.
Also ich hatte kein Rad, kein Training und wollte den Bodensee umrunden. Super Idee!
Wir hatten natürlich nicht bedacht, dass Marco in der aufkommenden Radsaison die Osterferien nicht einfach ein paar Tage aus dem Geschäft gehen konnte, die Kunden wollen ja ihre Räder repariert haben, um die Ferien noch genießen zu können.
Dann wurde es mir klar: Ich melde mich für den Bodensee-Radmarathon an. Dieser findet dieses Jahr am 13.09.2025 statt. Das heißt, für mich ein knappes halbes Jahr für die Vorbereitung. Das muss doch zu schaffen sein!
Gesagt, getan…
Challenge accepted!
Das war er dann also: der Startschuss für meine Reise vom Couch-Potato zum Radmarathon-Finisher. Hoch vom Sofa, rauf auf den Sattel und ab auf die Straße:
Reclaim the Road
… und du kannst dabei sein. Ich freue mich meine Reise mit dir zu teilen.
Also, ich sitz im Sattel aber mein innerer Schweinehund lümmelt noch auf der Couch rum. Und da kann er auch bleiben. Den habe ich satt abgehängt. Ich jedenfalls fühle mich im Sattel wieder wohler… und lebendiger.
Habt ihr dieses Jahr auch eure sportliche Karriere neu gestartet oder würdet ihr das gerne tun, findet aber nicht die Motivation zu starten?
Teilt gerne eure Erfahrungen und Gedanken. Ich würde mich freuen mit euch in den Austausch zu kommen und gegenseitig Motivation zu spenden.

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